Demokratische Republik Georgien 1918

1918 gelang es Georgien mit deutscher Unterstützung, seine Unabhängigkeit wieder zu erlangen. Die erste demokratische Wahl fand 1919 statt. Die Menschewiken siegten und führten eine maßvolle Verstaatlichung und Landreform ein.

Mit einer sozialdemokratischen Regierung war Georgien in den Nachkriegsjahren einer der stabilsten Staaten in Europa.

Ulrich Gräf, Stuttgarter Architekt, Unterstützer der Ev.-Luth. Kirche in Georgien

Das wichtigste kulturelle Ereignis war die Gründung der Staatlichen Universität Tbilissi 1918. Gleichzeitig entstanden zahlreiche Gymnasien, pädagogische Seminare und verschiedene Schulen für ethnische Minderheiten.

Am 27. August 1918 unterzeichnete Sowjetrussland in Berlin seinen Verzicht auf Georgien und erkannte die Demokratische Republik Georgien am 7. Mai 1920 im "Moskauer Friedensvertrag" völkerrechtlich an:

Auf der Grundlage, dass allen Völkern das Recht auf freie Selbstbestimmung bis zur völligen Trennung von dem Staate, dem sie angehören, zusteht - das erstmals durch die RSFSR verkündet wurde - erkennt Russland uneingeschränkt die Unabhängigkeit und Autonomie des georgischen Staates an und verzichtet freiwillig auf sämtliche Souveränitätsrechte, soweit sie das georgische Volk und Land betreffen, die Russland zustanden.

Moskauer Friedensvertrag, Artikel I

Die georgische Regierung erlaubte den bolschewistischen Organisationen im Gegenzug eine freie Betätigung und garantierte Sowjetrussland, keine ausländischen Truppen auf georgischem Boden zu dulden.

Georgien nahm an der Friedenskonferenz von Versailles teil und wurde am 27. Januar 1921 Mitglied im Völkerbund. Am 21. Februar 1921 verabschiedete das Parlament die erste Verfassung Georgiens nach dem Vorbild der Schweiz.

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