Betlemi Viertel - Tbilissi Altstadt

Enge, verwinkelte und zum Teil verwachsene Gassen lassen vermuten, dass man sich gleich in einem Privatgrundstück aufhält oder sogar bald in den Stuben der Bewohner angelangt ist. Zudem hat man das Gefühl, dass man die Orientierung verliert, oder man meint sogar, sich in einer Sackgasse zu befinden - doch plötzlich erschließt sich das Ganze und man steht wieder an einem vertrauten Ort.

Ralph Hälbig, Journalist & Georgien Liebhaber, 2007

Das Betlemi (Bethlemi ehem. Bethlehem) Viertel befindet sich im oberen Teil der Altstadt und ist eines der ältesten Viertel von Tbilissi. Hier entdeckt man faszinierend originelle Häuser im "Tbilisser Stil" und außergewöhnliche Bauwerke, wie den Ateschgah Feuertempel. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts wohnten hier hauptsächlich jüdische Handwerker. Der Name stammt von der Stadt Bethlehem.

Der Ateschgah Tempel ist ein persisch-zoroastrischer Feuertempel aus dem 5. Jahrhundert. Er soll noch vom Stadtgründer Wachtang Gorgassali errichtet worden sein, hat zeitweise als Moschee gedient und zählt heute zu den ganz seltenen, erhalten gebliebenen Feuertempeln.

Absolutes Schmuckstück ist das 2004 restaurierte Wohnhaus in der Betlemi (Bethlehem) Straße. Mit seinem dekorativen Holzbalkon und den bunten Glasfenstern bildet es ein charakteristisches Beispiel der verspielten Architektur Tbilissis um die Jahrhundertwende.

Die Sanierungsarbeiten im Betlehem Viertel wurden von der Organisation "Icomos Georgia" in Zusammenarbeit mit der UNESCO-Abteilung für Kulturerbe und der norwegischen Regierung durchgeführt. Dank der sensiblen Vorgehensweise der Verantwortlichen wurden hier zahlreiche Restaurationen vorgenommen, ohne dem Stadtteil seinen ursprünglichen Charakter zu nehmen, so dass das Betlehem Viertel heute zu den schönsten Entdeckungen in Tbilissi zählt.

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