Georgisches Weihnachten & Silvester

Tbilissi im Dezember © Katrin Tevdorashvili

Ozdachutsa dekembersa kriste ischwa bethlehemsa.
(Am fünfundzwanzigsten Dezember wurde Christus in Bethlehem geboren.)

Georgisches Weihnachtslied

Auch in Georgien wird Weihnachten am 25. Dezember gefeiert, allerdings, wie in einigen orthodoxen Gemeinden, gemäß dem alten Julianischen Kalender, das heißt 13 Tage später, am 7. Januar.

Gregorianischer Kalender Europa Georgien u. einige andere Orthodoxe Länder Julianischer Kalender
24. Dezember Heiligabend - 11. Dezember
25. Dezember Weihnachten - 12. Dezember
01. Januar Neujahr Neujahr 19. Dezember
07. Januar   Weihnachten 25. Dezember
13. Januar   Neujahr (kirchlich) 1. Januar

Im Gegensatz zu Europa wird Weihnachten in Georgien ohne Geschenke gefeiert. Wichtig ist der Besuch der Mitternachtsmesse und ein gemeinsames Festessen mit der Familie.

Georgisches Silvester & Neujahr

Neujahr richtet sich nach dem neuen Kalender und wird ganz normal am 1. Januar gefeiert. Silvester und Neujahr sind in Georgien traditionell wichtiger als das Weihnachtsfest, welches eher kirchlich gefeiert wird. Geschenke bringt in Georgien der "Großvater Schnee" und der tradtitionelle Weihnachtsbaum ist ein geschnitzter Baum mit Beeren geschmückt, als Zeichen der wiederkehrenden Fruchtbarkeit.

Towlis Papa, der georgische Weihnachtsmann

In Georgien bringt der Großvater Schnee - georg. Towlis Papa - die Geschenke. Dieser georgische "Weihnachtsmann" ist vollständig in Weiß gekleidet, mit einer Wollmütze und einem schweren Umhang aus Schafswolle. Er wohnt im hohen Kaukasus und begibt sich am Silvesterabend auf die Reise. Am Morgen von Neujahr bringt er den Kindern Geschenke und Süßigkeiten.

Tschitschilaki - der Weihnachtsbaum

Auch der georgische Weihnachtsbaum ist eigentlich ein Neujahrsbaum. Er wird sehr kunstvoll aus Nussbaumästen "geschält" ähnlich den Krippenbäumchen aus dem Erzgebirge. Die Kunst des Tschitschilaki Schnitzens stammt aus der westgeorgischen Region Gurien. An der Spitze des Bäumchens befindet sich ein kleines Kreuz, behängt mit getrockneten Blumen und Beeren als Symbol für Fruchtbarkeit und reiche Ernte.

Glück und Fruchtbarkeit bringt ein Tschitschilaki ins Haus. Daher nimmt man zu einem Besuch in der Weihnachtszeit meist auch ein Tschitschilaki Bäumchen mit.

Am 19. Januar, dem georgischen Epiphanias, wird der Tschitschilaki dann verbrannt, und mit ihm alles Negative und Belastende des vergangenen Jahres.

Der gute Mekwle

Mitternacht ist die Zeit des Mekwle. Der Mekwle ist die erste Person, die den Familienmitgliedern zum Neuen Jahr gratuliert und ihnen viel Glück, Erfolg und Gesundheit wünscht. Die ganze Familie erwartet gemeinsam den Mekvle, der, wenn er durch die Tür tritt, Süßigkeiten in die Stube wirft.

Gilozawt schobas da achal zels!

Georgischer Neujahrsgruß

Süße Bonbons für ein süßes Leben

Wichtigstes Utensil des Tages sind die Neujahrs Bonbons. Wer sich an Neujahr begegnet, egal wie entfernt die Bekanntschaft auch sein mag, überrreicht seinem Gegenüber ein Bonbon oder eine Praline mit den Worten: So süß mögest du älter werden!

Die georgische Neujahrs-Supra

Ist das Neue Jahr angebrochen, kann die Supra beginnen. Jetzt ist es soweit, all die Köstlichkeiten zu genießen, die bereits am Vortag zubereitet worden sind. Die georgische Supra ist eine wichtige Tradition und der Höhepunkt der Festlichkeit.

An diesem Tag stehen alle Türen offen und der Tisch bleibt den ganzen Tag über reichlich gedeckt. Wichtigste Spezialitäten, die auf keinen Fall fehlen dürfen, sind Saziwi und Gosinaghi:

Saziwi

Saziwi (dt. das Kalte) ist ein typisches Neujahrsgericht bestehend aus großen Stücken Putenfleischs in einer dicken Soße aus Walnüssen, Knoblauch, Gewürzen und Kräutern. Statt Truthan kann auch Huhn oder anderes Geflügel verwendet werden.

Saziwi ist nur eine wichtige Spezialität auf dem Tisch, daneben stapeln sich meist die Platten und Schüsseln mit weiterem Geflügel, gekochtem Ferkelfleisch, Spinat-Knoblauch Pasten, am Spieß gegrilltem Schaschlik, süßem Kürbis und Schichtkuchen zu kleinen Rauten geschnitten, in allen Variationen. Zum Trinken gibt es Wein, Schnaps und selbstgebrauten Likör.

Gosinaghi

Gosinaghi ist ein Nuss-Honig Konfekt, das ebenfalls ganz speziell für das Neujahrsfest vorbereitet wird. Die Mischung aus karamelisierten Nüssen wird auf ein Blech gestrichen und nach dem Erkalten in Rauten-förmige Stücke geschnitten. Wirklich gutes Gosinaghi ist sehr aufwendig herzustellen und ein unvergleichlicher Genuss.

Tschurtschchela

Tchurtchchela ist die beliebteste Süßigkeit in Georgien, bestehend aus aufgefädelten Walnüssen in angedicktem Traubensaft getaucht und über mehrere Tage getrocknet. Traditionell werden Tschurtschchelas bereits im November aus dem Traubensaft der heurigen Ernte hergestellt und als besondere Süßigkeit für Neujahr und Weihnachten aufgehoben.

Festgesang Mrawalschamieri

Wichtiger Bestandteil der Neujahrs-Supra ist der Festgesang Mrawalschamieri. Es handelt sich um einen mehrstimmigen Choral auf Friede, Liebe und ein langes Leben. Er wird auch bei Hochzeiten, Geburtstag und anderen bedeutenden Feierlichkeiten gesungen, aber zu Neujahr auf jeden Fall.

Bedoba, der Schicksalstag

Der 2. Januar - der Tag nach Neujahr - wird in Georgien Schicksalstag genannt, georg. Bedoba. So wie man diesen Tag verbringt, so wird das ganze Jahr verlaufen.

Orthodoxe Weihnachten am 7. Januar

Ozdachutsa dekembersa kriste ischwa bethlehemsa.
Am fünfundzwanzigsten Dezember wurde Christus in Bethlehem geboren.

Georgisches Weihnachtslied

In Georgien richten sich die Kirchenfeste nach dem Julianischen kalender, d.h. sie feiern das Weihnachtsfest 13 Tage später als die Westkirche, also am 7. Januar. Im Gegensatz zu Europa wird dieser Tag ohne Geschenke gefeiert. Wichtig ist der Besuch der Mitternachtsmesse und ein gemeinsames Festessen mit der Familie.

Alilo Weihnachtsprozession

Eine Besonderheit des georgisch-orthodoxen Weihnachtsfests sind die traditionellen Alilo Prozessionen, die am 7. Januar stattfinden. Alilo heißen die mehrstimmigen Halleluja Gesänge, die den 25. Dezember als Tag von Jesu Geburt preisen.

Ihren Ursprung haben sie im 5./6. Jahrhundert, Kirchensänger zogen verkleidet als biblische Personen, gemeinsam mit anderen Gemeindemitgliedern von Tür zu Tür, um die Geburt Jesu Christi zu feiern. Unter gemeinsamen Singen der Alilo Lieder sammelten sie mit Körben Lebensmittel und Geschenke für Bedürftige ein.

Im Zuge der Sowjetisierung verschwand dieser Brauch, wurde aber seit den 90er Jahren wiedebelebt und ist inzwischen im ganzen Land aber besonders in Tbilissi wieder Bestandteil des georgischen Weihnachtsfestes.

Im Zuge der Sowjetisierung verschwand dieser Brauch, wurde aber seit den 90er Jahren wiedebelebt und ist inzwischen im ganzen Land aber besonders in Tbilissi wieder Bestandteil des georgischen Weihnachtsfestes.

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