Georgien Reise
Tagestour Aranissi

Die Kirche der versunkenen Stadt Schinwali

Der türkies-grüne Schinwali Stausee ist ein beliebtes Fotomotiv, doch ursprünglich lag hier die Stadt Schinwali. Aufgrund ihrer Lage an der Kreuzung der großen Handelsrouten war Schinwali im Mittelalter sehr reich, mit gepflasterten Straßen, Festungen, Türmen und Palästen. Mit wachsender Bevölkerung stieg der Bedarf an Trinkwasser und so beschloss die Sowjet-Regierung in den 1980er Jahren, an dieser Stelle ein Staubecken für den Glescherwasser reichen Arawi Fluss zu bauen. Trotz Proteste der Bevölkerung wurde das Projekt realisiert und die Bewohner nach Tbilissi umgesiedelt. Die gesamte Stadt Schinwali und umgebende Dörfer versanken für immer in den Fluten.

Nur im Winter zeigt sich eine letzte Erinnerung: Wenn der Wasserstand sinkt, taucht eine kleine Kirche auf. Sie lag ursprünglich auf einer Anhöhe mit Blick auf die Stadt. Bei sehr niedrigem Wassersatnd ist es sogar möglich, die Kirche zu begehen. Der Abstieg von der Straße aus erfolgt auf einem etwas rutschigen Pfad (Schuhe mit Profil erforderlich). Durch das Wasser wurde das ganze Ufer, Baumstrünke und Steine blank gewaschen und dennoch hat die Kirche wie durch ein Wunder die Jahre der Überflutung überstanden.

Wanderung in den heiligen Wald von Aranissi

Weiterfahrt nach Aranissi und Aufstieg (ca. 30 Min.) in das alte Dorf Semo-Aranissi. Spazierung am Friedhof vorbei durchs Dorf, wo die Zeit vor Jahrzehnten stehen geblieben scheint.

Am Dorfende beginnt ein Wald, der den Menschen der Region als bedeutendes Heiligtum gilt. Es wachsen hier die von den Georgiern verehrten Buchsbaumsträucher und bis heute ist es nicht erlaubt, in diesem Teil des Waldes Holz zu schlagen. Wichtige Schwüre wurden hier geleistet und in Kriegszeiten kamen die Menschen hierher, um für ihre Väter und Söhne zu beten. Im Zentrum stand eine mächtige Eiche, die jedoch bei einem heftigen Sturm vor einigen Jahren entwurzelt worden und umgestürzt ist.

Zu Gast bei der Musikerfamilie Mirziashvili

Zum Abschluss Besuch bei der Musikerfamilie Mirziashvili, wo es ein traditionelles Mittagessen mit hauseigenem Wein und georgischem Gesang gibt. Hausvater Zura Mirziashvili ist Gründer und Sänger im Ananuri Folk Ensemble.