Samzche-Dschawachetien

Grenzland im Süden

Samzche-Dschawachetien (georg. სამცხე ჯავახეთი, Samzche-Dschawacheti) liegt an der Grenze zu Armenien und der Türkei und bezeichnet die uralte historische Region Messchetien. Ein Gebiet mit spannungsgeladener Geschichte und einer Vulkan-Landschaft von besonders eindrucksvollen Felsformationen.

Mächtige Festungen wie Chertwissi und Azkuri zeugen von der Schlüsselrolle der Region für die Verteidigung des Landes. 500m hoch erhebt sich die Höhlenstadt Wardsia über dem wilden Kura Flusstal, eine Grenzfestung gegen Türken und Perser. Wardsia wurde 1993 für die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe angemeldet.

Der Name Dschwacheti geht auf Dschawachos zurück, dem Sohn des mythischen Stammvaters Kartlos. Auf dem Gebiet lag das uralte Diaochenreich, eine Hochkultur des 2. Jt. v. Chr. Erstmals schriftlich erwähnt wird die Region in einer Aufschrift von Argischti I., König Urartus im Jahre 785 v. Chr. Der griechische Historiker Strabon bezeichnete sie als Mos´chike.

Landschaftlich ist die Region karg; klimatisch von langen, heißen Sommern und rauhen schneearmen Wintern geprägt. Von der Natur herausgefordert und ständigen Angriffen der Nachbarvölker ausgesetzt, hatte sich bei den Messcheten eine starke Verehrung der Himmels- und Wettergottheiten entwickelt. Viele messchetischen Volkslieder waren Hymnen beispielsweise an die Sonnengöttin Barbare oder die Wettergottheit Elia-Lazare, heidnische Gottheiten, die später in die christlichen Heiligenfiguren übergingen.

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