Georgien Reise
Literaturreise Georgien 10 Tage - Literatur & Kunst der Sowjetzeit

Geführter Stadtrundgang durchs orientalische Bäderviertel bis zur Narikala Festung, von wo sich der beste Blick auf Tbilissi bietet. Weiter geht es über den Freiheitsplatz den geschichtsträchtigen Rustaweli Prospekt entlang, benannt nach dem Dichter des Nationalepos "Der Recke im Tigerfell".

Besuch im Tbilissi Literaturmuseum mit Manuskripten und persönlichen Gegenständen georgischer Schriftsteller, u.a. der avantgardistischen Schriftstellergruppe "Tsisperi Kantsebi" (Blaue Hörner).

Das Tbilisser Literaturmuseum wurde 1930 gegründet und beherbergt die größte Sammlung der georgischen Literatur der letzten beiden Jahrhunderte. Die Sammlung umfasst fast 130.000 Manuskripte, etwa 27.000 Fotos und über 2.000 Gemälde und Grafiken. Persönliche Gegenstände von berühmten georgischen Schriftstellern wie Ilia Tschawtschawadse, Akaki Zereteli, Wascha Pschawela, Galaktion Tabidse, Tizian Tabidse sind ebenso Teil der Ausstellung wie Werke von Boris Pasternak (Literaturnobelpreisträger), und des deutschen Schriftstellers Arthur Leist, der in Georgien lebte.

Streifzug durch das Jugendstil Viertel Sololaki auf den Spuren von Nino Haratishvilis Roman "Das achte Leben". Prunkvolle Wohnhäuser erzählen von der mondänen Lebensweise der Tifliser Oberschicht des 19./20. Jahrhunderts. Schmiedeeiserne Balkone, Treppenaufgänge, Türen und Fenster sind größtenteils noch nicht restauriert und ermöglichen so einen lebendigen Eindruck. Viele Plätze sind stumme Zeugen der dramatischen Ereignisse während der Sowjetisierung Georgiens.

Führung im prunkvollen Schriftstellerhaus (Writer´s House) in der Machabeli Straße. Ein historischer Kunstpalast aus dem Besitz des Cognac Fabrikanten Davit Sarajishvili.

Fahrt in Begleitung Nestan Tatarashvili (Expertin für Kultur- und Architekturerbe) in das Dorf Bolnissi, die ehem. deutsche Siedlung Katharinenfeld.

Besuch im Bolnissi Nationalmuseum mit besonderen Exponaten u.a. der Geschichte der Schwäbischen Siedler im Kaukasus. Kleiner Rundgang durch die ehemals deutsche Siedlung. Zahlreiche Fachwerkhäuser und die systematisch geordnete Stadtarchitektur zeugen von dem einstigen Wirken der Deutschen. Fahrt auf den nahegelegenen Elias Berg zum Peter und Paul Kloster. Von der Klosterterrasse bietet sich ein spektakulärer Blick weit über die Ebene Niederkartliens und die sanft ansteigenden Hügel des beginnenden Kleinen Kaukasus.

Auf dem Rückweg nach Tbilissi noch ein Besuch im Dorf Assureti, ehem. Elisabethtal. Besuch des deutschen Friedhofs und der wiederaufgebauten Evangelischen Kirche.

Nestan Tatarashvili ist seit 1983 im Bereich der Architektur- und Kulturerhaltungsforschung tätig. Sie ist Autorin der Bücher "Modernes Tiflis" (2008, Georgisch-Englische Ausgabe) und "Deutsche Siedlungen und Architekturerbe in Georgien" (2018, Georgisch-Deutsch-Englische Ausgabe).

Fahrt entlang einer Route der alten Seidenstraße nach Gori, Geburtsort von Stalin sowie des einflussreichen Philosophen Merab Mamardaschwili. Besuch des Stalinmuseums.

Weiterfahrt nach Ateni in das Weingut von Nika Vacheishvili, der hier auf historischen Terrassen alte endemische Rebsorten kultiviert und zu hervorragenden Weinen verarbeitet. Am Abend Weinverkostung und Gelegenheit für ein persönliches Gespräch mit Nika Vacheishvili, der als ehemaliger Kulturminister ein besonderer Kenner der Region ist.

Fahrt nach Kutaissi. Stadtführung mit Professorin Nugesha Gagnidse, die als Übersetzerin bedeutender Autoren des 20. Jahrhunderts eine besondere Kennerin der deutsch-georgischen historisch-kulturellen Beziehungen ist. Sie übersetzte Nietzsche, Kafka, Brecht, Bachmann, Krista Wolf sowie die hier gebürtigen deutschsprachigen Schriftsteller Grigol Robakidze und Giwi Margwelaschwili.

Fahrt nach Mestia. Fahrt in die Bergregion Swanetien. Besichtigung der mächtigen Enguri Staumauer, die mit 271,5 Metern Höhe die höchste Bogenstaumauer der Erde ist. Sie befindet sich an der Grenze zu Abchasien und wird von Georgien und Abchasien gemeinsam betrieben. Kleine Infotour und bei gutem Wetter Gelgenheit für eine Bootsfahrt.

Besuch des Nationalmuseums mit bedeutenden Ikonen und Goldschätzen aus dem frühen Mittelalter und eines traditionellen swanischen Wohnhauses "Matschubi".

Fahrt nach Uschguli. Rundgang durchs Dorf und Besuch der Lamaria Kirche mit Fresken der "Swanischen Schule" aus dem 10. Jahrhundert.

"Dede" ist ein 2017 in Uschguli gedrehter Film der georgischen Regisseurin Mariam Khatchvani. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau im Konflikt zwischen Tradition und ihrer Sehnsucht nach Selbstbestimmung. Die Handlung spielt in den 1990er Jahren, einer Zeit politischer Unruhen und sozialer Veränderungen in Georgien. Die Geschichte bietet einen guten Einblick in die georgische Kultur und die traditionell geprägte Gesellschaft der Kaukasusvölker.

Besuch im Wohnhaus von Pridon Nizharadze, wo der Maler bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Ein kleines Hausmuseum präsentiert persönliche Gegenstände und eine Sammlung seiner Bilder. Mittagessen bei der Familie Nizharadze und Gelegenheit, im Gespräch mit Familienmitgliedern mehr über das Leben des Künstlers zu erfahren. Am Nachmittag bei Interesse gemeinsame Bildbetrachtung eines seiner Werke.

Fahrt über den Sagaro Pass nach Zkaltubo. Unterwegs Besuch des Teebetriebs Renegade Tea Estate, Führung inkl. Degustation.

Nicht weit von Kutaissi entfernt - in landschaftlich schönster Gegend - liegt der zu Sowjetzeiten berühmte Kurort Zkaltubo. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kollabierte auch der Heilungstourismus und die Sanatorien verfielen. 1992/93 wurden die Gästehäuser zum Auffanglager für Tausende von Flüchtlingen des Bürgerkriegs um die Region Abchasien. Erst vor wenigen Jahren konnten die ersten Hotels wiedereröffnen. Gleichzeitig sind die verlassenen Prunkbäder ein Hotspot für Lost Places Fotografen.

Fahrt nach Mzcheta. Besuch der Swetizchoweli Kathedrale und des Dschwari Klosters.

Abschiedsabendessen im Weingut Napheri.